Mittwoch, 11. Dezember 2013

übl(ich)e Erfahrungen mit der DB (Serie: DB = €#$, Teil 2)


Wer oft mit der DB fährt - oder auch nicht fährt - *hö hö hö*, muss oft Erfahrungen mit den Unzulänglichkeiten des deutschen Bahnsystems machen. Es ist wie mit dem Kapitalismus allgemein: der hat auch immer wieder versprochen, was er nie einhält. Während der Kapitalismus aber abgeschafft gehört, gehört die DB massiv ausgebaut, völlig verstaatlicht, umfassend restrukturiert und demokratisch verwaltet. Bis dahin können sich die Mitfahrerinnen und Nicht-Mitfahrerinnen genau wie ich über dieses unzuverlässige DingsBums ärgern, was den Namen Bahn kaum verdient.


Wer kennt diese Situationen nicht?


  • Man will am Freitag um 18 Uhr nach der Arbeit oder nach dem letzten Kurs von Stadt A nach Stadt B fahren, um zum Vorglühen mit den Freunden rechtzeitig zu kommen, aber die DB hat eine Verspätung von zwei Stunden, sodass alle Freunde bereits ohne einen losgezogen sind?
  • Frau will am späten Sonntag Abend von Stadt B nach Stadt A zurückkommen. In Stadt B gibt es zwar Muttis Lob und Vatis Kirschtorte, aber am Montag muss Frau ja um 8 Uhr morgens in Stadt A malochen. Das 120 € teure ICE-Ticket kostet aber nicht nur einen Haufen Geld (= Arbeit), sondern ist auch völlig wertlos, weil der ICE außerplanmäßig in Stadt C verendet. Frau muss sich also in Stadt C für weitere 30 € ein Hostel für 5 Stunden buchen, um früh morgens doch noch lebendig in Stadt A anzukommen.
  • Charlie-Ston, der Pitbull, fährt gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber sein Herrchen ist leider schwarzhaariger Migrant. Ausgerechnet das Herrchen wird von der DB-Security als einziger im ganzen Zug herausgefischt, um einer Ausweiskontrolle zu erliegen, die völlig unbegründet ist.
  • Der Skinhead in der nächsten Sitzreihe mit der tattoowierten 88 auf der Glatze wird natürlich ignoriert oder nett angelächelt.
  • Charlie-Ston wird für seinen antirassistischen Protest gegen diese Ungerechtigkeit in Form eines empörten Bellens böse angestarrt.
  • Eine völlig überfüllte Bahn. Die zweite Klasse ist dermaßen stickig, dass das Wasser von der Decke tropft. Die erste Klasse wird nicht für die Gäste zweiter Klasse geöffnet. Sind halt Gäste zweiter Klasse. Mann schwitzt übertrieben und fühlt sich wie im Dschungel. Frau entblößt sich wie am Sandstrand im Sommer.
  • Es ist Sommer. Die Klimaanlage funktioniert natürlich nicht. Die Angestellten der DB müssen Eis oder Wasser umsonst anbieten, damit es nicht zur Revolution in der Bahn kommt. Die Erfahrung der französischen Revolution, als die Angestellten und Kleinbürger zusammen mit den Arbeitern und Bauern die Könige kalt gestellt haben, soll sich ja nicht wiederholen.
  • Es ist Winter. Die Heizung funktioniert natürlich nicht. Die Angestellten der DB bieten Kaffee an oder empfehlen, die Jacke wieder anzuziehen. Aus den Russlandfeldzügen hat die DB ja gelernt, dass Wärme wichtig ist für die Moral des Kanonenfutters.
  • Es ist irgendeine Jahreszeit. Die DB zeigt eine Verspätung von 30 Minuten auf fünf verschiedenen Gleisen an.
  • Der Krieg ist zwar schon vorbei, aber die DB nutzt offenbar gerade in deiner Bahn die Technik aus dem ersten Weltkrieg, ohne sie sachgemäß zu warten.

Wer hat eine dieser übl(ich)en Situationen noch nicht miterlebt? Und wer hat alle oder die meisten erfahren müssen?